Gebt die Zaan zurück an die Bewohner

Mit der Blüte Amsterdams im 17. Jahrhundert begann die frühe Industrialisierung, die der Region den Titel „Erstes Industriegebiet Europas“ einbrachte. Industriedenkmäler
künden noch heute von dieser Epoche. Doch viele der alten Industrieareale sind nicht erhaltenswert. Sie werden heute freigeräumt und neu bebaut. Unter dem Motto „Gebt die
Zaan zurück an die Bewohner“ sollten die Gebiete an der Zaan wieder für die Bewohner zugänglich werden. Ein Baustein dabei ist der Wohnkomplex Zaanwerf mit über 300 Wohnungen
und 600 m² Gewerbefläche von dem französisch-niederländischen Architektenduo Tania Concko und Pierre Gautier. Zentrum der Uferbebauung ist ein neungeschossiger Wohnholzblock
in Holzskelettbauweise. Große Teile der Fassade sind mit einer Red-Cedar-Verkleidung versehen, für die Fensterrahmen wurde dunkelrotes Meranti verwendet. Holz, sowohl als
Baustoff als auch als Handelsware, war in der Region allgegenwärtig - und ist es inzwischen wieder. Gleichzeitig unterstreicht die natürliche Fassaden- verkleidung die wieder
hergestellte Verbindung von Natur und Stadt. Daher sollte das Holz auch möglichst naturbelassen wirken.
Um trotzdem gegen Witterungseinflüsse geschützt zu sein, wurde es zwei Mal mit Cetol Novatech lasiert. Besonders die Fensterrahmen aus Meranti stellten eine Herausforderung dar. Das grobporige Holz braucht eine hochwertige Beschichtung und eine sorgfältige Bearbeitung - mit der feststoffreichen und lösemittelreduzierten Holzlasur auf Basis von High-Solid-Harzen. Dank der natürlichen Ausstrahlung ist das Gebäude eine beliebte Anlaufstelle für Spaziergänger geworden, die auf der neuen Promenade entlang der Zaan flanieren - Verbindung geglückt.